Dietrich Klinge hat genauen Kenntnis der umfangreichen Geschichte eines zentralen und klassischen Themas der Kunst: der menschlichen Figur. Auf dieser Grundlage nimmt er durch seinen ungewöhnlichen technischen Ansatz eine eigene und unverwechselbare Position ein. Damit erzeugt er ein eigenwilliges Spannungsverhältnis zwischen der rauhen natur des Holzes und der feinen Glätte des Metalls. Seine Figuren sind zentriert und von eindrucksvoller Ausdruckskraft, die er erreicht, indem er ihre Form auf wesentliche Züge reduziert. Sie sind teilweise in sich gekehrt und wirken ähnlich archaisch wie Totemstelen, sie können aber auch mit expressiven Bewegungsmotiven überraschen, die schwere Erdverbundenheit mit tänzerischer Leichtigkeit in Einklang bringen.
Dietrich Klinge wurde 1954 in Heiligenstadt im Thüringer Eichsfeld geboren, wuchs in Stuttgart auf und studierte dort von 1979 bis 1984 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Seit 1999 lebt und arbeitet er in Weidelbach in Mittelfranken. Sein Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen in seiner Heimat und im Ausland gezeigt und ist in namhaften Sammlungen vertreten.