Vladimir Ivanoff, der bulgarische Meister interkultureller musikalischer Begegnungen, hat Allegris Komposition bearbeitet: für drei Chöre und Sopransaxophon. Diese Bearbeitung steht im Spannungsfeld christlicher, islamischer und jüdischer Traditionen über die Jahrtausende hinweg. Ivanoff ging es nie um ein exotisches Spektakel für den gebildeten Voyeur, sondern stets um die subtile Verschmelzung und Kontrastierung der Stile, um die Entgrenzung des Überlieferten, um den magischen Zeitsprung.
Dieses meditative Programm des Chorus sine nomine entfaltet sich im Raum. Saxophonist Michael Krenn schreitet spielend durch die Kirche, der Klang des Solisten-Quartetts legt sich von der Empore aus auf den Kirchenraum und wechselt sich mit dem sichtbaren Hauptchor ab – auf diese Weise wird das Publikum von allen Seiten erreicht und so dürfen sich auch innere Räume öffnen.
Chorus sine nomine
Martina Daxböck – Sopran
Marie-Antoinette Stabentheiner – Sopran
Sonja Fitzal – Alt
Malte Puls – Bass
Michael Krenn – Sopransaxophon
Johannes Hiemetsberger – Leitung