Inspiriert von der Kunstfotografie um 1900 entstehen Aufnahmen, die Eleganz und Individualität ausstrahlen und den herrschenden Zeitgeist widerspiegeln.
Als eine der ersten Modefotograf:innen dokumentiert sie die Kleiderkreationen der Wiener Werkstätte, und porträtiert die Modeunternehmerin wie Stilikone Emilie Flöge. Glanzvolle Bildnisse der Ungarischen Hocharistokratie, die Dora Kallmus 1916/17 anlässlich der Krönung Kaiser Karls zum König von Ungarn fotografiert, zeigen in einzigartiger Weise die Pracht einer zu Ende gehenden Epoche.
Die Ausstellung, die ausschließlich eigene Sammlungsbestände umfasst, spannt den Bogen von der Wiener Frühzeit hin zu späteren Werkphasen der Fotografin, die ab 1925 in Paris lebt. Dora Kallmus porträtiert in Paris Stars wie Josephine Baker oder Ida Rubinstein, schafft glamouröse Modefotografien, und arbeitet an der konsequenten Weiterentwicklung ihres fotografischen Stils. Die Erfahrung von Verfolgung und Verlust während des Zweiten Weltkriegs prägt schließlich das Spätwerk der Fotografin. Das Glamouröse mischt sich mit morbiden Aspekten zu einer neuen künstlerischen Bildsprache, die in Aufnahmen von Tierkadavern in Pariser Schlachthöfen ihren Ausdruck findet.
Kuratiert von Gabriele Hofer-Hagenauer