In Sauers Arbeiten ist jede dieser Farben durch einen Pixel in einem Farbton des RGB (Rot-Grün-Blau)-Spektrums repräsentiert. Daraus generieren sich Bilder mit farbintensiven Motiven aus der digitalen Kommunikation ebenso wie latente Bilder eines grauen Rauschens, in dem alle möglichen Bilder enthalten sind.
Von möglichen Bildern zu sprechen bedeutet natürlich, eine Idee davon zu haben, was die Fotografie ganz grundsätzlich abzubilden im Stande ist. Ein Blick in die Geschichte der Fotografie und ihrer Theorie macht deutlich, dass die Frage danach, welche Wirklichkeit die Fotografie tatsächlich zeigt und wie sie dies tut, sehr unterschiedlich beantwortet wurde und wird. Welche Rolle spielt Objektivität, welche die Manipulation von fotografischen Bildern mit Filtern und Bearbeitungsprogrammen? Welche Folgen bringt die Digitalisierung der Fotografie mit sich, welche der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Bildgenerierung?
Kann ein fotografisches Bild in der Gegenwart noch Anspruch auf Wahrheit erheben? Adrian Sauer nähert sich diesen Fragestellungen, indem er den Möglichkeitsraum der Digitalfotografie porträtiert und zugleich kritisch dessen Grenzen erforscht. Intellektuelle Klarheit verbindet sich dabei im Werk Sauers stets mit einer Prise Humor. Truth Table ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Österreich und bietet einen umfassenden Einblick in dessen bisheriges Œuvre.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover.
Der Katalog Adrian Sauer – Truth Table erscheint bei Spector Books.
Kuratiert von Susanne Watzenboeck