Schon während der ersten Arbeitsphase in den 1950er-Jahren taucht das Motiv – noch ganz vom Experiment mit dem Kubismus gekennzeichnet – auf und entwickelt sich in der Folge parallel zu Frohners Variationen des Figürlichen. Bereits in den 1960er-Jahren findet Frohner eine radikale Interpretation der Thematik. Mit Werken wie „Die Frösche ziehen nach Norden“ oder „Zufällige Ordnung oder was man sehen kann“ übersetzt er den aktionistischen Gestus, der sein Werk dieser Zeit bestimmt, in eine tradierte Thematik: die Natur. Die Arbeit mit gefundenem Material zeigt sich auch hier als wichtige Innovation. In den 1980er-Jahren wandelt sich Frohners Interpretation der Natur. „Die Ahnung“ oder „Psycholandschaft“ zeigen die Landschaft als bedrohliche Projektionsfläche menschlicher Vorstellungen und gehören zu den expressiven Höhepunkten der Naturdarstellungen des 20. Jahrhunderts. Auffallend ist die Wahl des großen Formats. „Der größte Mugl meiner Kindheit“ zählt zu den monumentalen Werken Frohners und eröffnet vielfältige Assoziationen. Landschaftliches und Gegenständliches verschmelzen bei der Arbeit inhaltlich wie formal. Gerade das Motiv der Natur bietet Frohner eine Möglichkeit zum Experiment und erschließt damit einen neuen Aspekt in seinem Schaffen. Diesen Facetten nachzugehen bildet den roten Faden der Ausstellung.
Kurator(inn)en: Dieter Ronte, Elisabeth Voggeneder