Körper und Masse, Individuum und Gesellschaft sind Gegensatzpaare, die FLATZ seit den 1970er Jahren in dichte Beziehungen drängt. Im Kontext öffentlicher Inszenierungen formt FLATZ die Geste als zeichenhafte Bewegung mit starker Bildhaftigkeit und deren kulturelle Codierung als Strategie für radikale Selbst- und Fremderkundungen aus. 1987 beginnt FLATZ mit seinen Demontagen, fünf davon entstehen bereits im ersten Jahr und sind wesentlich von topographischsymbolischen Bezügen und einem hohen Grad an theatraler Inszenierung geprägt.
Die Ausstellung „Radikale Gesten“ versammelt konzentriert Positionen aus den performativen Arbeiten von FLATZ, in denen das Publikum selbst zum Teil dieser Strategie wird – sei es als Teil der performativen Handlung, als Akteur, Voyeur oder in Form einer medialen und medienreflexiven Übersetzung.