Auch gut 24 Jahre nach Gründung des Palast Orchesters verblüfft der Sänger seine Zeitgenossen mit einer phantastischen Unzeitgemäßheit. Ganz anachronistisch und wie aus einer fremden Zeit besingt er „Wenn ich Sonntags in mein Kino geh“, „My China-Town“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ – musikhistorische Juwelen, geradezu archaisch wirkende Lieder der 20er und frühen 30er Jahre, einer lange versunkenen Epoche. Das Wunder ist: Er trägt sie mit einer derart schnörkellos präzisen, staubtrocken nüchternen und zugleich aufregend präsenten Perfektion vor, dass die 80 Jahre alten Lieder so frisch und lebendig klingen wie am ersten Tag. Nicht als Stücke aus dem Historienkabinett, sondern als zeitlos modernes Amusement, dessen verquerer Humor und süffisante Ironie in Deutschland nicht ihresgleichen haben.