Die europäische Vorstellung von australischer Kunst reicht kaum über die klischeehafte Kenntnis von Aboriginal Art hinaus, doch existiert in Australien eine äusserst vitale und innovative Kunstszene. Jenny Watson arbeitet in einer Kombination aus Malerei, Text und Objekt auf figurative Weise. Schlichte, einprägsame Sujets, Humor und bissige Ironie prägen ihr Werk und provozieren ganz bewusst eine gewisse Infantilität. Watson kreiert in ihren Bildern komplexe Geschichten, die einen feministischen und sozialkritischen Anspruch haben und gleichzeitig vertrauliche Einblicke in ihr Leben zulassen. Ihre engagierte Kunst befasst sich explizit mit Themen der weiblichen Identität. Immer wieder greift sie auf subtile Art und Weise männliche Vormachtstellungen in der Kunstwelt an und thematisiert Gewalt, Brutalität und Chauvinismus.
Jenny Watson verbringt 2009 einige Monate als Stipendiatin von AIR artist-in-residence Krems in Niederösterreich. Der Großteil der Arbeiten, die in der Factory gezeigt werden, entsteht vor Ort.