Die Folgen wiegen schwer. Denn Rudolf sieht an diesem Tag die schöne Esther und verliebt sich. Nach vergeblicher Suche nach dem Mädchen, erpresst Rudolf den Rabbi Löw: wenn ihm dieses schöne Mädchen nicht auf die Burg gebracht würde, werde er die ganze jüdische Gemeinde verfolgen und vertreiben. Rabbi Löw weigert sich, Esther auszuliefern, denn sie ist die Ehefrau des Kaufmann Mordechai Meisl. Aber um Rudolf zu beschwichtigen, pflanzt der Rabbi einen Rosenstock und einen Rosmarinstrauch unter die Steinerne Brücke, in denen sich die Seelen von Esther und Rudolf Nacht für Nacht vereinen sollten. Damit bringt er die Sünde in die Judenstadt, die mit einer Seuche bestraft wird, an der die Kinder sterben. Koppel-Bär und Jäckele-Narr, zwei arme Musiker und Spassmachersehen auf dem Friedhof die Geister der toten Kinder spuken. Rabbi Löw weiss das als Zeichen zu deuten, dass ein Sünder Tag für Tag in der Gemeinde frevelt. Die beiden befragen die Geister nach dem Namen des Sünders. Aber die beiden erfahren nur, dass es sich um einen Ehebruch handelt. Der Rabbi versammelt darauf die Gemeinde und verlangt, dass die Sünderin, die das Kindersterben über die Gemeinde gebracht hat, vortreten solle. Als auch nach dreimaliger Aufforderung keine vortritt, verflucht er die Sünderin. Doch an niemandem wird der Fluch sichtbar. Also schickt Rabbi Löw die beiden Musiker wieder auf den Friedhof, um abermals einen Geist zu fangen und bis in das Zimmer des Rabbis zu locken, das Kind erklärt dem Rabbi: Nur Gott und du wissen es. Rabbi Löw begreift. Er reisst schweren Herzens den Rosmarinstrauch aus und wirft ihn in die Moldau. In dieser Nacht endet die Seuche, stirbt die schöne Esther und der Kaiser erwacht mit einem Schrei. Der Engel Asael besucht den Rabbi, spricht mit ihm über die Macht der Worte und die Spuren in der Welt, die sie hinterlassen, und wirft ihm den Eingriff in die göttliche Balance vor. Auf die Frage des Engels, warum sich die Menschen mit der Liebe beschwerten, die nur Unglück in die Welt brächte, erinnert Rabbi Löw den Engel an den Beginn der Zeit, als Engel und Menschentöchter einander liebten. Der Engel weint.