Rudi Wilfer: "Requiem For Joe Zawinul"

2. Nov. 2009
Zu Allerseelen 2009 erinnert der 14. Salzburger Jazz-Herbst an den Keyboarder Joe Zawinul, der von Wien-Erdberg Ende der 1950er Jahre nach Amerika aufbrach, um dort eine Weltkarriere zu machen.

Am Nachmittag und am Spätabend kann man den 2007 Verstorbenen im Film erleben – als Mitglied des Cannonball Adderley Sextet, als Co-Leader (neben Wayne Shorter) der Fusion-Kultband Weather Report und in einer Dokumentation über sein Leben. Im Mittelpunkt dieses Festivaltages steht die konzertante Welturaufführung des “Requiem For Joe Zawinul“ von und mit Rudi Wilfer (piano), dem Chor und der Band des Musischen Gymnasiums Salzburg sowie den Solisten Felix Wilfer (violin) und Inge Pischinger (vocal) unter der Leitung von Norbert Brandauer. Rudi Wilfer, Jahrgang 1936, ist einer der profiliertesten Jazzmusiker Österreichs. Motive aus dem Leben Joe Zawinuls beginnend in dessen Wiener Kindheit, als er Zieharmonika spielte, bis zu seinem Status als Weltstar in den USA, als er zum führenden Synthesizer-Spieler wurde, werden von Wilfer kompositorisch verarbeitet.
Der im Salzburgischen St. Michael im Lungau lebende Pianist, Trompeter und Komponist Rudi Wilfer hat im Wien der 1960er Jahre in den Ensembles von Fatty George, Erich Kleinschuster, Clifford Jordan oder Friedrich Gulda und in Berlin der 1970er Jahre mit Leo Wright, Carmel Jones, Oliver Nelson und Eddie “Lockjaw“ Davis Jazzgeschichte geschrieben. Mit eigenen Gruppen hat Wilfer, der mit Stücken wie “For Joe“, gewidmet Joe Zawinul, dessen legitimer Nachfolger er 1959 in der Fatty George Band wurde, internationale Preise gewonnen hat und zahlreiche Alben aufgenommen. Dabei wirkten Spitzensolisten wie Lee Harper, Karl Ratzer, Harri Stojka, Georg Breinschmid oder Aladar Pege mit.
Joe Zawinul selbst war zweimal beim Salzburger Jazz-Herbst: 1996 und 2005. „Um solche Musik schreiben zu können, muss man Josef Zawinul sein mit zwei braunen Kindern, einer schwarzen Frau und zwei Klavieren; muss man aus Wien sein, ein Krebs und frei von jedwedem Klischée“, schrieb Miles Davis 1971 seinem Gelegenheits-Sideman auf dessen Album „Zawinul“ und erklärte: „Zawinul baut Ideen aus, die wir beide seit Jahren hatten. Und vielleicht auch die Ideen, die die meisten sogenannten heutigen Musiker noch nicht haben ausdrücken können.“ Fürwahr ein großes Kompliment für Jow Zawinul, der in den 1970er Jahren wie kein anderen Europäer vor oder nach ihm die Entwicklung des Jazz mitbestimmen sollte.

Rudi Wilfer (piano), Felix Wilfer (violin), Inge Pischinger (vocal),
Chor und Band des Musischen Gymnasiums Salzburg unter
der Leitung von Norbert Brandauer

Details zur Spielstätte:
Schwarzstraße 25, A-5024 Salzburg
Im Rahmen des Festivals:
Salzburger Jazz-Herbst

Veranstaltungsvorschau: Rudi Wilfer: "Requiem For Joe Zawinul" - Evangelische Christuskirche Salzburg

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