„Jede freie Stunde war er draußen auf den Wiesen am Bachbett oder in den Wäldern und bezeichnete mit Farbstiften Blatt für Blatt seines Zeichenblocks.“, berichtet ein Freund der Familie. Den ersten Ausstellungserfolg feiert Schiele denn auch mit seinen frühen Ölbildern. Der 17-Jährige stellt 1908 gemeinsam mit den erfolgreichsten Künstlern Klosterneuburgs aus. Im Rahmen von „Junge Kunst im Stift“ werden zehn Gemälde Schieles präsentiert. Nun entstehen die ersten wichtigen Werke des Künstlers. Schiele bricht nach und nach mit dem Naturalismus seiner Zeitgenossen, beginnt das Schaffen seines Vorbildes Gustav Klimt zu reflektieren und entwickelt eine Bildauffassung, die sein Werk der nächsten Jahre prägen wird. Mit 16 Ölbildern aus den Jahren 1907 und 1908 zeigt das Egon Schiele Museum eine numerisch kleine, gemessen am schmalen Œuvre seiner frühen Schaffensperiode aber sehr aussagekräftige Ausstellung. Ermöglicht wird dies durch die Präsentation des kompletten Bestands früher Ölbilder der Landessammlungen Niederösterreich, ergänzt durch Werke der Städtischen Sammlung Tulln und aus Privatbesitz.