Rabih Mroué / Lina Saneh (RL)
Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
In arabischer, englischer und französischer Sprache mit englischen Untertiteln
Mit:
Text und Regie Rabih Mroué & Lina Saneh
Bühnenbild, Grafik und Animation Samar Maakaroun
Kamera Sarmad Louis
Technische Assistenz Sarmad Louis & Thomas Köppel
Ein junger Libanese beendet sein Leben und beteuert in einem Abschiedsbrief, dass seine Gründe privat seien, auf keinen Fall gehe es um Politik. Doch der Freitod mobilisiert eine Gesellschaft, die verzweifelt nach Sinn sucht: Institutionen (offizielle und inoffizielle, religiöse und säkulare, linke und rechte) wie Individuen (junge und alte) finden ihre eigenen Gründe. Gehört der Tod des jungen Mannes der Öffentlichkeit oder nur ihm selbst und seinen Angehörigen? War er getrieben von der Hoffnung auf eine Revolte?
Kann ein Akt der Verzweiflung, ob nun politisch gemeint oder nicht, die Hoffnung auf Wandel in einer so gespaltenen Nation wiederbeleben? Der junge Mann ist tot, doch in seinem Schlafzimmer lebt alles andere weiter, vibriert und kommuniziert: der Fernseher, der Anrufbeantworter, der Computer ... Die Zeit hält inne und beginnt von vorn, aus lauter Kommunikationsfragmenten wird Geschichte zusammengefügt und selbstverständlich nie konstruiert.
Koproduktion steirischer herbst, Ashkal Alwan - the lebanese association for plastic arts (Beirut), La Bâtie - Festival de Genève, Festival d'Avignon, Festival delle Colline Torinesi (Turin), Kampnagel (Hamburg), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Malta Festival (Posen), Scène nationale de Petit-Quevilly / Mont-Saint-Aignan (Rouen), Stage - Helsinki Theatre Festival & Théâtre de l'Agora - Scène Nationale d'Evry et de l'Essonne
Rabih Mroué & Lina Saneh (RL)
Rabih Mroué lebt in Beirut. Er ist Schauspieler, Regisseur, Autor und Mitherausgeber der libanesischen Vierteljahresschrift Kalamn sowie einer der Gründer und Vorstandsmitglied der Beirut Art Center Association (BAC). Seine Installation „Double Shoot" und seine Lecture-Performance „The pixelated revolution" (2012) sind auf der derzeit laufenden documenta13 zu sehen. Weitere Arbeiten von Mroué sind u.a. „Photo-Romance" (2009), „The Inhabitants of images" (2008), „How Nancy Wished That Everything Was an April Fool's Joke" (2007), „Make Me Stop Smoking" (2006), „Who's Afraid of Representation" (2005), „Looking for a Missing Employee" (2003), „Biokhraphia"(2002), „Three Posters" (2000), „Extension 19" (1998).
Lina Saneh, lebt in Beirut. Sie ist Schauspielerin, Autorin, Regisseurin und Mitglied des Workspace Curricular Committee. Zu ihren Arbeiten gehören: „Photo-Romance" (2009), „Lina Saneh Body-P-Arts Project", „Someone Must Have Been Telling Lies About Me" (Videoinstallation, 2008), „Appendice" (2007), „I Had A Dream, Mom" (Video, 2006), „Biokhraphia" (2002), „Extrait d'Etat Civil" (2000) und andere. Lina Saneh unterrichtet an der Universität für Kunst und Design in Genf. 2009/2010 ist sie Artist in Residence am International Research Center „Interwaving Performance Cultures" an der FU Berlin.