Foto: Ulf Puder - Station, 2003DAVID SCHNELL Passage, 2006Foto: Clemens Wolf: the forest of fences, 2011WALTER PICHLER Türmchen (Seitenansicht), 1988


>DER GEMALTE RAUM<: Werke aus der Sammlung Essl im Schömer-Haus

28. Sept. 2012 bis 31. Mai 2013
Die Ausstellung >DER GEMALTE RAUM< im Schömer- Haus, der Ausstellungs-Expositur des Essl Museums, setzt den Fokus auf das Verhältnis von Kunst, Raum und Architektur. Der Raum als Fläche im Bild, aber auch der gebaute und umbaute Raum in der Architektur als Anlass für Malerei sind Themen der Präsentation. Die von Sammlerin Agnes Essl und den Kuratoren Andreas Hoffer und Günther Oberhollenzer ausgewählten Positionen reichen vom Realisten Hans Eisler über die Künstler der Neuen Leipziger Schule bis hin zu Abstrakten wie Günther Förg, Markus Prachensky und Esther Stocker.

Kuratoren: Prof. Agnes Essl, Andreas Hoffer, Günther Oberhollenzer
Organisation: Andreas Hoffer, Günther Oberhollenzer

>DER GEMALTE RAUM< verbindet sehr unterschiedliche künstlerische Positionen aus den vergangenen 40 Jahren, denen die Auseinandersetzung mit räumlichen Strukturen und Architektur gemeinsam ist. In der abstrakten oder konkreten Malerei wird der Raum im Bild zum Flächenraum. Proportion und Dynamik von Farbflächen bilden die Kompositionen, wie das besonders anschaulich bei den Arbeiten von Günther Förg, Esther Stocker oder Markus Prachensky zu beobachten ist.

Ulf Puder, ein Künstler aus der Neuen Leipziger Schule, schafft seltsam magische Orte in einer spezifischen, an die Warenästhetik der ehemaligen „DDR“ angelehnten Farbigkeit. ähnlich menschenleere Räume sind bei seinem Malerkollegen Peter Busch zu sehen, während Christian Brandls Malerei an Filmsets von Alfred Hitchcock erinnert. Menschenleer sind auch die extrem dynamischen Raumkompositionen eines anderen Leipziger Künstlers, Martin Kobe. Dynamik wird hier durch perspektivisch und farblich aufgeladene Raumkonfigurationen erreicht. Einer der wenigen österreichischen Realisten der Nachkriegszeit, Hans Eisler, verfolgt in seiner Malerei einen ganz anderen Ansatz als die Leipziger, er ist den Menschen und ihrem Alltag ganz nah, wie im Bild „Das rote Gasthaus“, das durch seinen unprätentiösen Blick auf Realität besticht, allerdings in einer an Herbert Boeckl gemahnenden pastosen, sehr malerischen Form. Der ehemalige Street-Art Künstler Clemens Wolf aus Wien spürt in schwarz-weiß gehaltenen, mit Schablonentechnik gemalten Arbeiten der Aura von leerstehenden Industrieanlagen und Ruinen nach, wie etwa den 2001 durch einen Brand zerstörten Sofiensälen.

Der kürzlich verstorbene österreichische Künstler Walter Pichler baute im Burgenland eigene turmartige Häuser für seine Skulpturen, er misstraute Ausstellungsräumen, weil sie seinen ästhetischen Ansprüchen nicht genügten und schuf eine perfekte Symbiose von Skulptur und Architektur. In zahlreichen Zeichnungen näherte er sich diesem idealen Ausstellungsraum an, zwei Papierarbeiten zeugen in der Ausstellung davon.
Ergänzt werden die Malereipositionen durch eine Fotoarbeit vom Leipziger Maix Mayer, einem Remake eines berühmten Fotos aus den 1930er Jahren. Das Werk ist eine Hommage an die fortschrittsgläubigen Architekten des frühen „Wolkenkratzerbooms“ in New York. Die Architekten stehen vor einem Vorhang in einer Festinszenierung als Hochhäuser verkleidet – statisch und irgendwie berührend plump stehen sie da, als Monumente des gebauten Raums.

Alle Werke sind im Besitz der Sammlung Essl.

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:
Hüseyin Bahri Alptekin, Annemarie Bardon, Kaspar Bonnen, Christian Brandl, Peter Busch, Georg Eisler, Günther Förg, Ilse Haider, Martin Kobe, Maix Mayer, Walter Pichler, Markus Prachensky, Ulf Puder, Hans Rath, Daniel Richter, David Schnell, Sean Scully, Esther Stocker, Agnes Toth, Helen Verhoeven, Mark Verlan, Clemens Wolf, Franz Zadrazil, Otto Zitko

Details zur Spielstätte:
An der Donau-Au 1, A-3400 Klosterneuburg

Veranstaltungsvorschau: >DER GEMALTE RAUM<: Werke aus der Sammlung Essl im Schömer-Haus - Das Essl Museum und die Sammlung Essl

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