Schon wo der Kontinent Europa endet, war historisch nie eindeutig, und das politische Europa hat selten mit seinen geographischen Grenzsetzungen übereingestimmt.
Teile der Karibik, Süd- und Nordamerikas, Inselgruppen im Pazifik, Atlantik und Indischen Ozean sowie die spanischen Enklaven in Nordafrika gehören als Erbe des Kolonialismus zu Europa. Die EU hat zwar von Beginn an klargestellt, dass ihr nur europäische Staaten beitreten können, aber unklar gelassen, welche Staaten als europäisch gelten können. Mit den Kopenhagener Kriterien werden die Grenzen Europas daher nicht mehr geografisch, sondern juristisch bestimmt: Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaat und Marktwirtschaft - wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann Mitglied werden. Ist Europa damit am Ende grenzenlos?
Es diskutieren unter anderem die georgische Juristin und Politikerin Nino Burjanadze, die EU-Kommisarin Benita Ferrero-Waldner, der ehemalige polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski und Cem Özdemir, Vorsitzender des Bündnis 90/die Grünen. Moderation: Alexandra Föderl-Schmid, DER STANDARD.