Zur Mitte des vorigen Jahrhunderts konnte man im wildromantischen Hof der Ritterburg-Ruine Güssing bereits Burgspiele erleben: Von 1950 bis 1957 spielte eine ambitionierte Laiengruppe Dramen mit regional-historischem Hintergrund. Es dauerte fast vier Jahrzehnte, bis sich (im Sog der in den 1990 überaus erfolgreichen Landesausstellung „Die Ritter“) wiederum eine Theatergruppe im Burgverein formierte, um eine Renaissance der traditionellen Burgspiele Güssing zu wagen.
Standen ursprünglich ebenfalls Historiendramen (wie das Urstück „Iwein der Mächtige“ auf dem Spielplan, so ist man heute - über Raimund und Nestroy - bei großer Weltliteratur angelangt: Nach einem erfolgreichen Start in diese Richtung mit Oscar Wild will man die Linie der Englischen Komödie für die nächsten Jahre beibehalten, z.B. mit James Matthew Barrie oder Brandon Thomas, wobei besonderer Wert auf eigenständige Musik und eigene Übersetzungen gelegt wird.
Die 2007 notwendig gewordene Übersiedlung auf die Festwiese am Fuß der Burg kommt diesem neuen Weg mit der technisch wandelbaren Bühne sehr entgegen. Seither gibt es auch zwei eigenständige Produktionen: Eine Hauptproduktion mit dem Standard-, eine zweite mit dem Jugendensemble, die sich besonderer Beliebtheit als Familien-Begleitprogramm erfreut. Die Spielzeit von Mitte Juli bis in die 2. Augusthälfte ist ein besonderes Angebot für die Kultur-interessierten Besucher der Region Südburgenland.
Die Nähe zur neu gestalteten Innenstadt, zum Hotel Aktivpark und zum unmittelbar benachbarten Kulturzentrum, wie auch die ausreichenden Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe machen die barrierefreie Spielstätte besonders besucherfreundlich. Auch der einladend gestaltete Pausenhof (mit Schmankerl-Buffet) ist ein weiteres Plus. Die Zufahrt zur Festspielbühne erfolgt über die Schulstraße, von der Ampelanlage an der Kreuzung mit der Wienerstraße.