etwa die auf den langsamen Satz von Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr. 15 verweisende Vortragsanweisung „mit innigster Empfindung“, die Scala enigmatica, eine Rätseltonleiter, die Giuseppe Verdi seinem Ave Maria zugrunde legte, und die Melodie der franko-flämischen Chanson „Malheur me bat“ aus dem 15. Jahrhundert.
Da die sorgsam im komponierten Notentext versteckten Bezüge nie wirklich als solche hörbar werden, gibt das Stück sein Geheimnis nicht preis. Ob Oscar Jockel das Rätsel um Diotima in seinem neuen, die von Nono ‚zitierten‘ Werke miteinander verbindenden Quartett lösen wird?
Programm
Oscar Jockel (* 1995)
holy! holy! holy! holy!, I. Satz aus: wie weiße früchte eines zeitbaums für Streichquartett und Elektronik (2023) [Uraufführung]
Johannes Ockeghem (um 1420/25–1497)
Albertijne Malcourt († vor Ende 1519) oder
Johannes Martini (um 1430/40–1497)
„Malheur me bat“. Chanson (um 1475?)
Oscar Jockel
l’extase combinatoire, II. Satz aus: wie weiße früchte eines zeitbaums für Streichquartett und Elektronik (2023) [Uraufführung]
Giuseppe Verdi (1813–1901)
Ave Maria, aus: Quattro pezzi sacri, Nr. 1 (1889, rev. 1897)
Oscar Jockel
in modo lidico, III. Satz aus: wie weiße früchte eines zeitbaums für Streichquartett und Elektronik (2023) [Uraufführung]
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart, III. Satz aus: Streichquartett Nr. 15 a-moll, op. 132 (1825)
Oscar Jockel
weiße symmetrien, IV. Satz aus: wie weiße früchte eines zeitbaums für Streichquartett und Elektronik (2023) [Uraufführung]
– Pause –
Luigi Nono (1924–1990)
Fragmente – Stille, An Diotima für Streichquartett (1979–80)
Besetzung
Quatuor Diotima
Yun-Peng Zhao | Violine
Léo Marillier | Violine
Franck Chevalier | Viola
Pierre Morlet | Violoncello
Konzerteinführung
Für Konzertbesucher*innen findet um 18:30 Uhr (bei freiem Eintritt) eine Konzerteinführung durch Mag. Jan David Schmitz, Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte, statt.