Diese hatte Anton Bruckner im Sommer 1884 begonnen und nach ihrer auf den 10. August 1887 datierten Fertigstellung an den Dirigenten Hermann Levi geschickt, der ratlos vor der Riesenpartitur stand und zu einer Umarbeitung riet, die der tief getroffene Komponist schließlich auch vornahm, da er erkennen musste, dass die Dimensionen der Sinfonie jedes zeitgenössische Vorstellungsvermögen überstiegen. In ihr folgt dem Kopfsatz erstmals das Scherzo, womit der langsame Satz, in dem, singulär bei Bruckner, die Harfe zum Einsatz kommt, an die dritte Position rückt, während am Schluss des monumentalen Finales die Themen aller vier Sätze gebündelt werden und in vertikaler Schichtung simultan erklingen.
Vorangestellt ist der ‚Achten‘ Heinrich Ignaz Franz Bibers berühmte Battalia, ein üppig besetztes musikalisches Schlachtengemälde, das in seiner Übersteigerung der Sinfonie durchaus verwandt ist und thematisch überdies den Bogen schlägt zu Bruckners eigener programmmusikalischer Ausdeutung von deren Finale, in dem er den „Ritt der Kosaken“, „Militärmusik“ und „Fanfaren“ vertont zu haben behauptete.
Als Gipfelstürmerinnen betätigen sich angesichts dieser beiden den Mount Everest der jeweiligen Gattung darstellenden Meisterwerke mit Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbors Ensemble für neue Barockmusik, sowie dem Orchestre des Champs-Élysées unter seinem Gründer und Leiter Philippe Herreweghe zwei absolute Spitzenformationen auf dem Feld der historischen Aufführungspraxis.
Programm
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704)
Battalia. Suite D-Dur, C 61 (1673)
Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 (1884–87) „Fassung 1887“
Besetzung
Ars Antiqua Austria
Gunar Letzbor | Violine & Leitung
Orchestre des Champs-Élysées
Philippe Herreweghe | Dirigent
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Brucknerfestes 2024 statt!