Jene in B-Dur ist mit Melpomene überschrieben und bezieht sich damit trotz ihres heiter-beschwingten Charakters auf die Muse der Tragödie und des Trauergesangs. Ähnlich verfuhr sein ungleich berühmterer Zeitgenosse Carl Ditters von Dittersdorf, der in den 1780er-Jahren zwölf Sinfonien nach Ovids Metamorphosen komponierte, darunter die hochexpressive Sinfonie F-Dur mit dem Titel Die Rettung der Andromeda durch Perseus, die ein veritables Oboenkonzert ist. Im zweiten Programmteil präsentiert die gefeierte Akademie für Alte Musik Berlin gemeinsam mit der bekannten Schauspielerin Meike Droste das selten gespielte, dabei unerhört mitreißende Melodram Medea von Georg Anton Benda, das die Geschichte der gleichnamigen mythologischen Frauengestalt erzählt, die, von schicksalhaften Erlebnissen gebrochen, zuletzt zur Mörderin wird.
Programm
Václav Pichl (1741–1805)
Sinfonie (Melpomene) B-Dur, Z. 14 (vor 1775)
Carl Ditters von Dittersdorf (1739–1799)
Sinfonie (Die Rettung der Andromeda durch Perseus) F-Dur, Nr. 4 aus: Zwölf Sinfonien nach Ovids Metamorphosen, Kr. 76 (1781)
– Pause –
Georg Anton Benda (1722–1795)
Medea. Ein mit Musik vermischtes Drama, L. 477 (1775, rev. 1784)
Besetzung
Meike Droste | Sprecherin
Xenia Löffler | Oboe
Akademie für Alte Musik Berlin