Das kraftvolle, sonore Violoncello galt als ‚unweiblich‘. So beschwerte sich der Musikkritiker Otto Gumprecht noch 1876 über die „vereinzelten Orgel- oder Cellospielerinnen und was der befremdlichen Gestalten mehr sind […].“ Mit faszinierenden Werken von Komponistinnen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu jenem des 20. Jahrhunderts, darunter Nadia Boulangers elegische Drei Stücke und Emilie Mayers leidenschaftliche Sonate d-moll, widmen sich die Cellistin Julia Hagen und der Pianist Alexander Ullman, zwei junge, bereits international erfolgreiche Solist*innen, daher gerade dem lange Zeit unterdrückten weiblichen Blickwinkel auf das Violoncello.
Programm
Sofia Gubaidulina (* 1931)
Auswahl aus den Zehn Präludien für Violoncello solo (1974, rev. 1999)
Mel Bonis (1858–1937)
Cinq Pièces für Klavier, opp. 11, 29, 14, 12 & 28 (1889, 1897, 1889, 1889 & 1897)
Sonate F-Dur für Violoncello und Klavier, op. 67 (1905)
– Pause –
Cécile Chaminade (1857–1944)
Six Romances sans paroles für Klavier, op. 76 (1893)
Nadia Boulanger (1887–1979
Trois Pièces für Violoncello und Klavier (1913 oder 1915)
Emilie Mayer (1812–1883)
Sonate d-moll für Violoncello und Klavier, op. 38 (1873)
Besetzung
Julia Hagen | Violoncello
Alexander Ullman | Klavier