Seinem Arzt soll Bruckner kurz vor seinem Tod anvertraut haben, er wolle die ‚Neunte‘ „dem lieben Gott“ widmen, in der Hoffnung, „daß er mir so viel Zeit schenken wird“, sie „zu vollenden“. Der dreisätzige Torso, als den er die Sinfonie am Ende hinterließ, stößt durch die „rückhaltlose Entfesselung der harmonischen Zentrifugalkräfte“ bis an die Grenzen der Tonalität vor und damit das Tor zur Musik des 20. Jahrhunderts weit auf.
Kombiniert wird das monumentale Fragment mit Wolfgang Amadé Mozarts Sinfonie Nr. 41 C-Dur, welcher der Konzertveranstalter Johann Peter Salomon, wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts, den Beinamen „Jupiter“ gab, um der geradezu göttlichen Vollkommenheit dieses nie wieder übertroffenen Meisterwerks der Sinfonik Ausdruck zu verleihen, sowie mit Bernd Alois Zimmermanns Stille und Umkehr, Orchesterskizzen, die, entstanden wenige Monate vor dem Selbstmord des Komponisten, Verlassenheit und Resignation in erschütternder Weise Klang werden lassen.
Zum krönenden Abschluss des Sinfonien-Zyklus machen das weltweit gefragte und umjubelte Originalklangorchester Les Siècles und sein Gründer, der Stardirigent François-Xavier Roth, die letzten Sinfonien respektive das letzte Orchesterstück dreier großer Komponisten aus drei Jahrhunderten als göttliches, gottverlassenes und gottgefälliges Werk erfahrbar.
Programm
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)
Sinfonie Nr. 41 („Jupiter“) C-Dur, KV 551 (1788)
– Pause –
Anton Bruckner (1824–1896) (1918–1970)
Stille und Umkehr. Orchesterskizzen (1970)
Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 9 d-moll, WAB 109 (1887–94)
Besetzung
Les Siècles
Jakob Lehmann | Dirigent
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Brucknerfestes 2024 statt!