Unter der Leitung von Markus Poschner erklingen dabei erstmals die Fünf Stücke für Orchester mit dem Titel LETTERS des Linzer Komponisten Rudolf Jungwirth, denen zwei „Linzer Sinfonien“ folgen: Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 8 F-Dur, auf deren autographer Partitur der Komponist „Sinfonia Lintz im Monath October 1812“ vermerkte, und, wie könnte es anders sein, Anton Bruckners Sinfonie Nr. 1 c-moll in der Fassung ihrer Linzer Uraufführung, die am 9. Mai 1868 im gerade einmal 220 m² großen Redoutensaal stattfand. Bruckner war, wie seine Biographen August Göllerich und Max Auer berichten, mit dem Ergebnis damals offenbar alles andere als zufrieden: „Die Besetzung des Orchesters, je 6 Prim-Geigen, 3 Bratschen, 3 Celli und 3 Bässe, war trotz der nur einfach besetzten Bläserstimmen eine für das Werk gänzlich unzulängliche, wie auch der Saal für die mächtigen Tonwogen sich als viel zu klein erwies.“
Auf der Bühne des Großen Saales im Brucknerhaus Linz, die mit einer Fläche von 200 m² fast die Dimensionen des gesamten Redoutensaales besitzt, ist genügend Platz für eine mehr als doppelt so große Besetzung und Klangfluten können sich hier ungehindert entfalten. Größe und Akustik dieses architektonisch meisterhaften Saales hätten, so darf man mit einiger Gewissheit annehmen, auch Bruckner hellauf begeistert.
Programm
Rudolf Jungwirth (* 1955)
Neues Werk für Orchester (2023–24) [Uraufführung]
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 8 F-Dur, op. 93 (1812–13)
– Pause –
Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 1 c-moll, WAB 101 (1865–66) „Linzer Fassung“
Besetzung
Bruckner Orchester Linz
Markus Poschner | Dirigent