Neben einem Werk der Komponistin Élisabeth Jacquet de La Guerre liegt ein Augenmerk dabei auf Stücken, die seinerzeit für Instrumentalistinnen komponiert wurden, so Antonio Vivaldis Violinkonzert für Anna Maria dal Violin, die eine Schülerin des Komponisten am venezianischen Ospedale della Pietà war, eines jener Waisenhäuser, in denen im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche junge Frauen, darunter auch Maddalena Laura Lombardini Sirmen, zu virtuosen Musikerinnen ausgebildet wurden. Dem gegenüber stehen zwei Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eine Zeit, in der das Cembalo im Zuge neoklassizistischer Strömungen eine Renaissance erlebte, die vor allem durch Cembalistinnen ausgelöst wurde. Manuel de Falla etwa schrieb sein Konzert für die berühmte Cembalistin Wanda Landowska, Bohuslav Martinů das seinige für deren Schülerin Marcelle de Lacour.
Programm
Élisabeth Jacquet de La Guerre (1665–1729)
Premier suite d-moll, aus: Les Pièces de clavessin, Premier livre (1687)
Antonio Vivaldi (1678–1741)
Concerto („Per Sigra Anna Maria“) h-moll für Violine, Streicher und Basso continuo, RV 387 (1723–26)
Domenico Scarlatti (1685–1757)
Ausgewählte Cembalosonaten für Maria Barbara de Bragança
Maddalena Laura Lombardini Sirmen (1745–1818)
Concerto für Violine und Streicher aus op. 3 (wohl vor 1768)
Manuel de Falla (1876–1946)
Konzert für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello (um 1923–26)
Bohuslav Martinů (1890–1959)
Konzert G-Dur für Cembalo und kleines Orchester, H. 246 (1935)
Besetzung
Mahan Esfahani | Cembalo
Münchener Kammerorchester
Yuki Kasai | Violine & Leitung