Heinrich Schiff - Cello
Stefan Stroissnig - Klavier
Jeremy Joseph - Cembalo
1711 erblickte das sich heute im Besitz des Dirigenten und Violoncellisten Heinrich Schiff befindliche Instrument das Licht der Welt. Erbaut von niemand Geringerem als von Antonio Stradivari, gespielt von Künstlern rund um die Welt und quer durch alle Epochen. Man würde gerne hören, was dieses Violoncello zu erzählen hätte, zumindest auf musikalischem Gebiet versucht nun Heinrich Schiff, gemeinsam mit dem österreichischen Pianisten Stefan Stroissnig und dem südafrikanischen Cembalisten Jeremy Joseph davon zu berichten. Ein musikalischer Streifzug, beginnend mit dem venezianischen Barockmeister Antonio Vivaldi (1678–1741) und einer seiner zwölf Sonaten für Violoncello und Basso continuo op. 14, die "Il Prete Rosso" 1737 zu Papier brachte. Als wahrer Virtuose galt auch Francesco Geminiani (1687–1762), der unter anderem Komposition in Mailand bei Alessandro Scarlatti studierte. Seine von Zeitgenossen gepriesene "harmonische Kunstfertigkeit" führte ihn sogar nach London zu Georg Friedrich Händel.
Mit Brahms´ 1. Violoncellosonate entführt Schiffs Mara in die Romantik. Drei Jahre lang arbeitete Johannes Brahms (1833–1897) an diesem Werk, stets die schier übermächtigen Kompositionen Beethovens vor Augen. Doch trotz aller Selbstzweifel und Streichungen gelangte das Werk 1871 ans Licht der Öffentlichkeit. Witold Lutoslawski (1913–1994) läutet das 20. Jahrhundert ein, auch wenn er selbst eher als "Klassiker" bezeichnet wird. Sein 1981 entstandenes Grave: Metamorphosen für Violoncello und Klavier markiert den Beginn einer stilistischen Neuorientierung in seinem Schaffen hin zu einer Neubewertung der Melodik. Die Violoncellosonate von Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) gehört wohl zu den bekanntesten Werken der neueren Zeit für diese Besetzung. 1934 vollendet, spiegeln ihre vier Sätze nur mehr wenig von seiner grotesk-ironischen Musiksprache wider. Engelbert Ecker
Tagebuch eines Violoncellos
Preis Euro: 26,– / 19,– // Jugendkarte 7,–