„Sonic Boom“ nennen sie ihr gemeinsames Projekt, das vornehmlich freie Improvisationen enthält, aber auch eine großartig zerstückelte Version von „Round Midnight“. Mit Caine und Bennink haben sich in der Tat zwei gefunden! Beide gelten nicht gerade als die sichersten Kantonisten, wenn es darum geht, die reine Form zu wahren. Lieber geben sie den Dingen, mit denen sie sich beschäftigen, eine neue. Uri Caine etwa bewies in den vergangenen Jahren mit seinen Reinterpretationen von klassischer Musik oder den Kollaborationen mit Hiphoppern, dass Crossover ein Begriff ist, der durchaus sinnvoll mit Inhalt gefüllt werden kann. Bennink huldigt die Free Jazz-Szene als Säulenheiligen, der sich den Sockel, auf dem er steht, immer wieder selber einreißt. Nur keine Heldenverehrung, obwohl er vor kurzem mit dem begehrten Skoda-Jazz-Award ausgezeichnet wurde. Dass beide nun auch im „Birdland“ aneinander geraten, darf man als Glücksfall verstehen.
Uri Caine (p, fender rhodes), Han Bennink (dr)