Dass er sich im bayerischen Jazz-Mekka inzwischen ein Stammpublikum erspielt hat, liegt nicht zuletzt an seiner verblüffenden Wandelbarkeit, die von lyrisch-impressionistischen Soundgirlanden bis hin zu energetischen Ausbrüchen voller Kraft und Virtuosität reicht. In einen seiner erklärten Lieblingsclubs bringt Giuliani diesmal einen der ganz Großen der amerikanischen Jazzszene mit: Der Vibrafonist Joe Locke zählt zu den absoluten Trendsettern an diesem Instrument, ist ebenso flexibel wie sein europäischer Partner und spielte bereits mit Dizzy Gillespie, Grover Washington Jr., Kenny Barron, Dianne Reeves, Rod Stewart, den Beastie Boys (!), Ron Carter oder Randy Brecker. Eine wahre Legende sitzt mit Joe LaBarbera am Drumset. Immerhin gehörte der 65-Jährige dem letzten Trio des Piano-Säulenheiligen Bill Evans an. Er und Bassist Darryl Hall bereiten den rhythmischen Boden für eine reizvolle Rezeptur aus mediterraner Leichtigkeit und köchelndem Postbop. Eine Mixtur, von der man eigentlich nie genug bekommen kann.
Rosario Giuliani (as), Joe Locke (vib), Roberto Tarenzi (p), Daryll Hall (b), Joe LaBarbera (dr)