Die 39-jährige Vokalistin versucht mit all ihrer Erfahrung, den Staub aus dem Mantel der Jazzgeschichte zu schütteln. Ihre makellose Stimme erfüllt jeden scheintoten Dinosaurier aus dem Great American Songbook mit prallem Leben. Sie garniert Standards mit popartigen Schleifen, Funk-Kieksern und voodooartigen Sprechmelodien, pendelt zwischen kontrapunktischen Hornlinien und avantgardistischen Lautmalerein und schneidet Schmuse-Schiebern ebenso charmant wie radikal die nostalgischen Zöpfe ab. Mit ihrem mitunter pechschwarzen Organ schlängelt sie sich raubkatzenartig zwischen dem Bass von Henk de Ligt sowie den strahlenden Posaunen von Adrian Mears und Bart van Lier entlang oder formt mit Hilfe des klug dosierenden Pianisten Ed Baatsen sowie Vater Dries Bjilsma am Schlagzeug Statements von ergreifender Fragilität. Dass sich Masha mittlerweile zu einer der besten Vokalistinnen Europas gemausert hat, ist das Resultat harter Arbeit und überreichem Talents. Eine große Stimme in kleinem Rahmen. Hinsetzen und genießen!
Masha Bijlsma (voc), Bart van Liehr (tb), Adrian Mears (tb), Ed Baatsen (p), Henk de Ligt (b), Dries Bijlsma (dr)