Cyrus Chestnut gehört zu jenen verspielten Klangmalern, die in direkter Erbfolge eines Oscar Peterson, Wynton Kelly, Tommy Flanagan oder Hank Jones stehen. Künstler, die sich ihr Handwerk noch über gospelgetränkte Blockakkorde, repetitive Bluestriller, wieselflink dahinswingende Läufe und anmutig getupfte Balladenkonstruktionen erschlossen. Chestnut, inzwischen 52 Jahre jung, bleibt seit gut zwei Jahrzehnten konsequent auf deren Kurs und gilt gerade deshalb als einer der bedeutendsten Bewahrer einer großen Piano-Tradition. Sein höchst effektives Wirken am Elfenbein erhebt das aus Baltimore/Maryland stammende Klaviergenie zu einem der begehrtesten Sidemen der New Yorker Szene. So sicherten sich Legenden wie Wynton Marsalis, Betty Carter, Dizzy Gillespie, James Carter, Terence Blanchard, Bette Midler oder Isaac Hayes dessen Dienste. Ein Trioabend mit honorigen Begleitern wie Jesper Lundgaard und Johnathan Blake, der gerade in dieser Form perfekt in den Keller unter der Hofapotheke und zum altehrwürdigen Bösendorfer-Flügel passt.
Art Of Piano 171
Cyrus Chestnut (p), Jesper Lundgaard (b), Johnathan Blake (dr)