Foto Bobby Hutcherson


Bobby Hutcherson Quartet

11. Nov. 2009
Ein Stilbildner, bei dem Avantgarde nie trendig modern und Tradition zu keiner Phase altbacken klingt.

Eine Gabe des Alters ist es, sich wieder daran zu erinnern, wie alles anfing. Bei Bobby Hutcherson war es vor allem die Begegnung mit einem Mann: John Coltrane. Als blutjunger Teenager malte er sich in seiner Heimatstadt Los Angeles sogar einen Schnurrbart unter die Nase, nur um in einen Club eingelassen zu werden, in dem gerade das Miles Davis Quintet mit dem noch ungekrönten König des Tenorsaxofons spielte. Hutcherson kam viel zu früh, die Band absolvierte noch ihren Soundcheck, während Trane ganz für sich allein übte. „Ich habe bis heute noch keinen mit solcher Akribie und Konsequenz üben gehört. Später beim Konzert spielte er ´Giant Steps` und all die anderen Dinge, und ich wunderte mich nur immer wieder: Wie macht der Kerl das bloß?“ Nicht etwa Milton Jackson oder Lionel Hampton wurden zu Vorbildern für den 68-jährigen Weltklasse-Vibrafonisten, sondern allein John Coltrane. Ihm huldigt der Mann, der bei Eric Dolphys Meilenstein „Out To Lunch“ die Akzente setzte, mit einem eigenen Programm. Sein fast vibratoloser, kristalliner, warmer Ton, seine berühmten melodischen Linien mit den harmonischen Brüchen verleihen Coltranes Erbe eine völlig neue, leidenschaftliche und intelligente Klangfarbe.

Bobby Hutcherson (vib), Joe Gilman (p), Glenn Richman (b), Eddie Marshall (dr)

Aktuelle CD:
Wise One – Kind Of Blue 10034

Details zur Spielstätte:
Am Karlsplatz A 52, D-86633 Neuburg/Donau

Veranstaltungsvorschau: Bobby Hutcherson Quartet - Birdland Jazz Club

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