Nur wenige lebende Jazzmusiker setzten derart markante Steine auf ihrem Karriereweg, sei es in der Jazz- oder in der Fusion-Szene. Schon in den 1970er Jahren erwarb er sich als Klarinettist und Saxofonist im Thad Jones/Mel Lewis Orchestra einen beachtlichen Ruf. Vor allem jedoch kreierte Mintzer den unverwechselbaren Sound der legendären Fusion-Band Yellowjackets. Während der Arbeit an einem Auftragswerks für die WDR Big Band nützt der hagere, dynamische Amerikaner nun einen Off-Day, um mit seinen Landsleuten John Marshall (Trompete) und John Goldsby (Bass), dem deutschen Pianisten Olaf Polziehn und dem niederländischen Drummer Hans Dekker, das Neuburger „Birdland“ zu besuchen. Dort, wo der Jazz tatsächlich noch lebt, schöpfen Mintzer und Co. neue Kraft und frönen ohne Vorgaben ihrer unbändigen Lust an der Musik. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für eine unerwartete Sternstunde.
Bob Mintzer (ts), John Marshall (tp), Olaf Polziehn (p), John Goldsby (b), Hans Dekker (dr)