Nach seinem phänomenalen Keller-Debüt im Februar 1998 mit Joe Lovano und Paul Motian kehrt Bill Frisell nun mit dem 858 Quartett ins Neuburger „Birdland“ zurück. Eine reine Streicher-Traumbesetzung, die gleichzeitig nach vielen Jahren eine Wiedervereinigung mit dem Cellisten Hank Roberts darstellt, der schon in der ersten Band Frisells mitwirkte. Die Quelle der unorthoxen Formation liegt in acht Bildern von Gerhard Richter. Die Gemälde des deutschen Malers inspirierten den „Clark Kent der elektrischen Gitarre“ (Spin) zur Musik für sein 858 Projekt. In Analogie zu den abstrakten, farbintensiven Werken zieht Frisell Furchen durch die Oberfläche, kratzt, löscht, verwischt, verfremdet und schafft so eine symbiotische Beziehung zwischen den Bildern und seinen expressiven, fantasievollen Kompositionen. Ein Gesamtkunstwerk, das die Grenzen der Musik fließend in Kunst und Literatur übergehen lässt. Ob Jazz, moderne Musik, zeitgenössische Klassik oder Country – es handelt sich stets um Kunst und unmissverständlich um ein Frisell-Projekt, mit dem der geniale Amerikaner unsere konventionellen Konzeptionen zerstört und sich dabei selbst neu erfindet.
Bill Frisell (g), Hank Roberts (cello), Eyvind Kang (viola), Jenny Scheinman (v)
Aktuelle CD:
Sign Of Life – Savoy 4945258