Seit den 1980er-Jahren hat Mosbacher seine Bildwelt aus Pflanzen und Tieren um unterschiedliche Sujets und Formen erweitert und eine eigene künstlerische Sprache entwickelt, die kunsthistorische Einflüsse und aktuelle Tendenzen geschickt verinnerlicht, ohne sie explizit zu zitieren. Mosbachers Landschaften, Stillleben und figurative Kompositionen sind zwar vielfach interpretierbar, widerstehen aber einer rein symbolistischen Deutung genauso wie einer formalistischen Erklärung. Obwohl die Arbeiten das Gegenständliche reduzieren, sind sie nicht abstrakt – dafür sind sie zu materialbezogen, zu konkret, zu nah an der Formqualität einzelner Objektvorlagen. Im Wald der ineinander verwachsenen Objekte, verknoteten Linien und erratischen Konstruktionen gelingt es dem Künstler, auch den banalsten Dingen eine autonome Identität zu verleihen. Die Wahrnehmung geht über das Dargestellte hinaus.
Alois Mosbacher baut im Belvedere 21 eine begehbare Bühne auf, die verschlüsselt das Gewöhnliche in ungewöhnlichen Konstellationen zelebriert. Die Ausstellung folgt keinem linearen Erzählstrang; auf Einbauten wird weitgehend verzichtet, die so entstehende Bewegungsfreiheit zwischen den Werken erzeugt ein rhythmisierendes Bildbiotop. Bäume umschlingende Stränge überwuchern die Grenzen der Bildfläche und geben so Richtung, Rhythmus und Tempo vor. Die Ausstellung lädt zum Perspektivwechsel ein und verbindet die spielerisch-enigmatische Kunstsprache Mosbachers mit dem für ihn typischen Humor.
Kuratiert von Miroslav Haľák und Vasilena Stoyanova (Assistenzkuratorin).
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