In Klosterzeiten ursprünglich als „Saal“ bezeichnet und zu Repräsentationszwecken der Abtei St. Mang genutzt, wurde dieser Raum im 20. Jahrhundert irreführend als „Fürstensaal“ tituliert. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Matsche hat nun nachgewiesen, dass dieser Saal eindeutig als „Kaisersaal“ konzipiert wurde. Als Mittelpunkt der gesamten Klosteranlage diente seine architektonische Form und Ausstattung im 18. Jh. dem politischen Anliegen des Klosters, die Reichsunmittelbarkeit wieder zu erlangen und Reichsstift zu werden. Die Ausgestaltung demonstriert das Reich als Hort der Wissenschaften und Künste. Damit „steht das Kloster St. Mang sowohl hinsichtlich der Programmgestaltung der Säle süddeutscher Reichsfürsten und Reichsstifte als auch generell in der Ausrichtung der Ordensarbeit mit an der Spitze der fortschrittlichen Benediktinerklöster.“ (Prof. Dr. Matsche)