Früher oder später müssen einem Hype auch Taten folgen, weswegen derzeit mit Little Boots, Florence & the Machine oder La Roux all jene Britinnen endlich mit ihren Alben um die Ecke kommen, die in der Blog-Welt, bei der BBC und sonst wo schon seit über einem halben Jahr als große Pop-Hoffnungen angepriesen werden.
Den in jeder Hinsicht konsequentesten Weg geht dabei La Roux, wohinter sich Frontfrau und Aushänge-Rotschopf Elly Jackson sowie der sich Goldfrapp-mäßig zurückhaltende Produzent Ben Langmaid verbergen. Eindeutiger noch als alle anderen Elektropop-Kollegen der jüngsten Zeit, von Robyn bis Lady GaGa, folgt das Debütalbum “La Roux“ einer einzigen Inspirationsquelle: den britischen Synthie-Bands der frühen Achtziger Jahre. Yazoo, Human League oder auch Depeche Mode stehen auf hypermoderne Weise Pate, und selbst wenn - wie bei “Quicksand“ - Prince und sein “When Doves Cry“ verwurstet werden, muss der Funk zugunsten cooler, aber nie nostalgischer Disco-Beats weichen.
Bunt durcheinander gewürfelte Stil-Experimente wie bei Florence & the Machine sucht man auf diesem Album ebenso vergeblich wie die blubbernde Verspieltheit von Little Boots. La Roux will nicht nur spielen, sondern macht Ernst.