Luther, der an der Erfurter Universität auch Musik und Kontrapunkt studiert hatte und selbst die Laute spielte, und den damals ein Kommilitone als "musicus et philosophus eruditus" (gelehrten Musiker und Philosophen) bezeichnete, rückte den Gemeinde- und Chorgesang in das Zentrum des lutherischen Gottesdienstes und schuf so die Voraussetzungen für Bachs spätere Tätigkeit als Kantor und Organist. Als bedeutendster protestantischer Lieddichter neben dem späteren Paul Gerhardt schuf er 38 Kirchenlieder, von denen Bach wenigstens 30 vertonte - Luthers Dichtung und Bachs Komposition vereinigen sich zu überwältigenden Zeugnissen christlich-lutherischen Glaubens. Die Ausstellung macht die vielfältigen Bezüge zwischen Bach und Luther an zahlreichen Hörstationen zum musikalischen Erlebnis.