Hier ein paar Töne Fender Rhodes, eine Hammond-Wolke, da ein verzerrter Gesang, das Drumming übertritt mitunter das Sperrgebiet des Jazz und die Trompete klingt elektrisch. Die Metamorphose des Trompeters vom dicklichen Hoffnungsträger zum athletischen Innovator hat 2013 ein weiteres Etappenziel erreicht. Dass Pelt seinen schimmernd strahlenden, farbenreichen Ton irgendwann über einen Fusion-Teppich schweben lassen würde, wie dies auch Übervater Miles Davis tat, ist alles andere als eine Überraschung. Aber der 36-Jährige verfügt über einen klaren Plan, in dem er neben knallharten Rockmetren immer wieder Swingnuancen aufflackern lässt oder Raum für akustische Balladen schafft, die eindeutig nach Jazz duften. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei Sopran- und Tenorsaxofonist Roxy Cross als instrumentales Alter Ego von Jeremy Pelt ein. Die Besucher im Audi Forum Ingolstadt dürfen sich auf ein sehr frisches, sehr spannendes, sehr verheißungsvolles Konzert freuen.
Jeremy Pelt (tp), Roxy Coss (ts, ss), Frank LoCrasto (fender rhodes), Chris Smith (b) Dana Hawkins (dr)