Jáchymov

28. Sept. 2011
Buchpräsentation des neuen Romans von Josef Haslinger - Josef Haslinger erzählt in seinem neuen Roman eine Familiengeschichte, verstrickt in die Tragödien des 20. Jahrhunderts. Mit anschließendem Gespräch zwischen dem Autor und Günter Kaindlstorfer.

Bohumil Modrý, genannt Boža, wurde mit 21 Jahren Torwart der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, mit der er 1947 den ersten Weltmeistertitel seines Landes holte. 1950 wurde die gesamte Nationalmannschaft verhaftet, auch Boža, der seine Karriere schon beendet hatte. Man verurteilte ihn zu 15 Jahren Haft und sperrte ihn ins Arbeitslager Jáchymov, ein Uranbergwerk. Sieben Jahre nach seiner Entlassung stirbt er an den Folgen der Verstrahlung. In seinem neuen Roman lässt Haslinger die Tochter Boža Modrýs die Geschichte einer tschechischen Familie erzählen, die zum Opfer des kommunistischen Umsturzes wurde.

Josef Haslinger, 1955 in Zwettl geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt Haslinger als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball“, 2000 „Das Vaterspiel“, 2006 „Zugvögel“. Sein letztes Buch, „Phi Phi Island“, erschien im Frühjahr 2007. Haslinger erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels.

Zur Entstehungsgeschichte seines Buches schreibt Josef Haslinger: "Im Jahre 1988 wurde in der Kulisse meine politische Revue 'Karfreitag, 1. Mai' uraufgeführt. Darin spielte Blanka Modra die Rolle eines Revue-Girls. Nach den Proben saßen wir zusammen. Einmal kamen wir im Gespräch darauf, dass wir beide unsere Väter vermissten. Meiner war mit 49 Jahren an Krebs gestorben, ausgerechnet zu der Zeit, als wir, nach einer schwierigen Vorgeschichte, zusammen gefunden hatten. Ihrer war mit 46 Jahren an der Verstrahlung gestorben, nachdem die Kommunisten ihn zur Zwangsarbeit ins Uranbergwerk geschickt hatten. Und dann erzählte sie mir die fast unglaubliche Geschichte ihres Vaters. Sie ließ mich all die Jahre nicht mehr los, bis ich zwanzig Jahre später beschloss, ihr nachzugehen. Zunächst wollte ich Blankas Erinnerungen festhalten. Zum ersten Gespräch, es war in Gmunden, kam ich mit einem viel zu großen Aufnahmegerät, das Blanka so einschüchterte, dass sie gar nichts erzählte. Daraufhin kaufte ich mir einen kleinen Voice-Recoder, der so unscheinbar war, dass man ihn leicht vergessen konnte, wenn er auf dem Tisch lag. Und dann haben wir uns zunächst viele Stunden unterhalten. Das war das Ausgangsmaterial für eigene Recherchen, die etwa zwei Jahre in Anspruch nahmen. Danach begann ich einen Roman zu konzipieren, der in der Lage sein sollte, dieses Material aufzunehmen, ohne es zu verraten."

Details zur Spielstätte:
Lisztstraße 1, A-1030 Wien

Veranstaltungsvorschau: Jáchymov - Akademietheater

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