Heiligenstadt war im frühen 19. Jahrhundert eine selbstständige Weinhauer-Ortschaft. Ihren wirtschaftlichen Aufschwung verdankte sie einer Badeanstalt, die sich auf dem Gelände des heutigen Heiligenstädter Parks befand. Das Bad wurde von einer mineralhaltigen Quelle gespeist, die wegen ihrer Heilkraft zahlreiche Kurgäste anlockte, darunter auch die Prominenz des Wiener Kulturlebens.
Ludwig van Beethoven suchte hier Heilung oder zumindest Besserung seines Gehörleidens. Das Haus in der ehemaligen Herrengasse 6 ist der mündlichen Überlieferung nach mit einem erschütternden Zeugnis Beethovens verbunden. Hier verfasste er 1802 jenen an seinen Bruder gerichteten, jedoch nie abgesandten Brief, in welchem er seiner Verzweiflung über seine fortschreitende Taubheit Ausdruck verlieh - das "Heiligenstädter-Testament".
Beethoven schrieb in diesem Haus an der 2. Symphonie, an den Klaviervariationen op. 34 und 35 sowie Teilen der drei Klaviersonaten op. 30.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und feiertags