Diese drei historischen Stränge von Gewalt und Vernichtung erzwangen und stützten einen Prozess des Vergessens, der bis heute eine Aufarbeitung der durch sie verursachten Genozide verhindert. Heute droht eine
unfreiwillige bzw. ausgeübte Amnesie all das zu zerstören, was bereits in Hinblick auf ein mögliches Zusammenleben erreicht wurde.
Wir kehren zu diesen traumatischen Ereignissen der Geschichte sowie der jüngsten Vergangenheit mit ihrer zerstörerischen Wirkung auf Gemeinschaften und Völker, Staaten und Territorien zurück und stellen sie einem System von Interventionen gegenüber. Die nach Gräueltaten zurückbleibenden Narben sind zwar oft versteckt und ausgelöscht, lassen sich aber durch künstlerische, wissenschaftliche und politische Reflexionen
zurückholen.
Drei europäische Regionen, ihre Geschichten und ihre gegenwärtigen Erfahrungen der kollektiven Amnesie in Bezug auf traumatische Vergangenheiten stehen im kritischen Fokus der Ausstellung. Die gezeigten Positionen sind Interventionen an Gegenwart und Zukunft und bilden Gegenerzählungen gegen das Vergessen.