„Non, je ne regrette rien!“ – das konnte niemand seinem Publikum so ehrlich entgegenschleudern, wie Edith Piaf. Obwohl es in ihrem kunterbunten, viel zu kurzen Leben tatsächlich eine Menge zu bereuen gegeben hätte. Mythos und Wahrheit sind dabei schwer voneinander zu trennen. Sicher ist, dass diese kleine Person von nur 1,47 m Körpergröße unter ärmlichsten, wenig vielversprechenden Bedingungen 1915 zur Welt kam. Singen war ihr Leben. Ihr Gesang – melancholisch, verzweifelt und trotzig – füllte Konzerthallen und rührte Tausende zu Tränen mit den Liedern, die aus ihrer Vergangenheit und ihrem tiefsten Inneren kamen. Ihre Chansons waren nicht mehr und nicht weniger als die bestürzende Tonspur ihres Lebens. Alkohol und das nach einem Unfall zur Schmerzlinderung verabreichte Morphium wurden ihr zum Verhängnis. Krankenhausaufenthalte und Entziehungskuren wechselten sich ab mit triumphalen Auftritten. Die große Liebe war ihr nur für kurze Zeit vergönnt. Sie hatte unzählige Liebhaber und viele intensive Beziehungen – eine unendliche Sehnsucht, die nie gestillt werden konnte. Es war ihr Schrei nach Liebe: ihr Gesang, der die Menschen direkt ins Herz traf.