Die Ausstellung begibt sich auf die Spuren des Wiener Arztes Stefan Jellinek, der sich den "dunklen Seiten" der Elektrotechnik widmete – er begründete die Elektropathologie als eigenes Fach.
Elektrizität und Sicherheit
An vier ausgewählten Beispielen werden typische Elektro-Unfälle aus dem frühen 20. Jahrhundert dargestellt und gezeigt, wie umfassend der Wiener Arzt Stefan Jellinek solche Fälle dokumentierte. Er leistete damit Pionierarbeit in der Unfall-Prävention. Einige Grafiken aus Jellineks Publikation "Elektroschutz in 132 Bildern" veranschaulichen unterschiedlichste Gefahrensituationen im Umgang mit Elektrizität.
Blitzen und Blitzunfällen ist ein eigener Bereich gewidmet, genauso wie Hoch- und Niederspannungsunfällen aus jüngster Zeit. Dort werden auch die heute gültigen Schutzeinrichtungen gezeigt.
Ein zentrales Objekt der Ausstellung ist das übergroße Funktionsmodell eines Fehlerstromschutzschalters (FI-Schalter). Seit 1980 sind Fehlerstromschutzschalter in Österreich auch in Privathaushalten vorgeschrieben.
Im Zentrum der Ausstellung befindet sich ein Hands-on zum Thema "Strom spüren". Unter Aufsicht eines Kulturvermittlers können dort anhand eines medizinischen Reizstromgeräts unterschiedlichste Arten von Strom gefühlt werden. Gleichzeitig werden diese Ströme mit einem angeschlossenen Oszilloskop sichtbar gemacht.
Elektropathologie – die Sammlung Stefan Jellinek
Die Gründung der "Elektropathologie" als eigenständiges Forschungsgebiet ist eng verbunden mit der Person Stefan Jellinek (1878-1968), der als Gerichtsmediziner ab 1898 begann, alle ihm bekannt gewordenen Strom-Unfälle genau zu dokumentieren.
Das Elektropathologische Museum wurde vom Arzt Dr. Stefan Jellinek um die Jahrhundertwende gegründet. Bis Ende 2002 konnten sich BesucherInnen dort über die Gefahren im Umgang mit Elektrizität informieren. 2005 wurde die etwa 2.000 Objekte umfassende, einzigartige Sammlung von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt dem Technischen Museum Wien übergeben.