Bast, Blickle, Mattstill aus Freude

Ganz nah am Puls der österreichischen Kunst

Der Herbst 2009 und das Frühjahr 2010 stehen ganz im Zeichen der jungen österreichischen Kunst.
Treitlstraße 2, A-1040 Wien

Kunstclips finden von hier aus ihren Weg in die Ausstellungshäuser von New York, Tel Aviv und Neu-Delhi, um nur einige der Destinationen zu nennen, welche die Videorama-Ausstellung übernehmen werden. Alle Arbeiten entstammen dem ursula blickle videoarchiv, das 2007 eröffnet wurde und dessen Fokus auf aktueller österreichischer Kunst ab Mitte der 1990er-Jahre liegt. Es ist ein Kooperationsprojekt der Ursula-Blickle-Stiftung, Deutschland, der Universität für angewandte Kunst Wien und der Kunsthalle wien; ein öffentlich und kostenfrei zugängliches ­Videokunstarchiv, konzipiert als digitale Mediathek und Ort studentischer, wissenschaftlicher und kuratorischer Praxis. Ebenfalls der jungen österreichischen Kunstszene widmet sich die Ausstellung Lebt und arbeitet in Wien, die bereits zum dritten Mal (Teil I und II waren in den Jahren 2000/01 beziehungsweise 2005 zu sehen) die Wiener Kunstszene repräsentiert.

Videorama. Kunstclips aus Österreich
Das Kerzenlicht von Franz Schuberts Animation leuchtet den Weg in den Bilderdschungel der Ausstellung und lässt dabei an große Kunst von Gerhard Richter und Popkultur von Sonic Youth denken. Videorama präsentiert aktuelle österreichi­sche Video- und Filmarbeiten aus dem ursula blickle videoarchiv. Die Schau versammelt clipartige Werke, Erzählungen in Kurzform und Laufbildkombinationen. Die Künstlerinnen und Künstler von Video­rama arbeiten gleichermaßen mit aufwendigen wie einfachen Mitteln. Sie filmen, animieren, dokumentieren und nutzen Referenzsysteme aus Kunst, Leben und Geschichte. Das reicht von den absurden Nonsensproduktionen von Mara Mattuschka & Gabriele Szekatsch und Rainer Ganahl über theatralisch-performative Inszenierungen bei Markus Schinwald bis zum Bilderflackern aus dem Archiv des Alltags, wie es Thomas Draschan und Axel Stockburger vorstellen. Bewegend und bewegt sind die Animationen von Susi Jirkuff, Hubert Sie­lecki und Veronika Schubert. Mal perfektionistisch, mal trashig, schwimmen die Bilder der Ausstellung dem Strom der Zeit entgegen und beweisen häufig – wie die Arbeiten von Rudolf Polanszky, Anna Jermolaewa und Stermann & Grissemann – Humor, der direkt ins Schwarze trifft.
4. November 2009 bis 10. Januar 2010

Lebt und arbeitet in Wien III
Im Frühjahr 2010 setzt die Kunsthalle wien die Ausstellungsreihe Lebt und arbeitet in Wien in ihrer dritten Auflage fort und lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf die vielseitige, eigenwillige, kritikfähige und offene Wiener Kunstszene. Wie bereits in den zwei Ausstellungen davor ist es auch diesmal wieder gelungen, ein internationales Kuratorinnenteam für die Ausstellung zu gewinnen. Gemeinsam mit Xenia Kalpaktsoglou, Gründerin der Athen Biennale, Olga Swiblowa, Direktorin des Moscow House of Photography, und Raphaela Platow, Direktorin des Contemporary Arts Center, Cincinnati (USA), wird auch diesmal die künstlerische Landkarte Wiens neu vermessen.
Die Künstlerinnen und Künstler, die in Wien einen Lebens- und Arbeitsschwerpunkt gefunden haben, zeigen sich als Global Players und Multitasking-Spezialistinnen und -Spezialisten, die in den unterschiedlichsten Medien zu Hause sind. Mit ihren Arbeiten öffnen sie Grenzen zwischen Kunstgattungen, die zwischen Kunst und Populärkultur und häufig zwischen Kunst und Alltagsleben changieren. Zur Kunst und zum Leben gehören kommunikative Plateaus, akustische Designs, visuelle Flashs, Hirnrisse und „Mind Expan­sion“. Die Kunsthalle wien fungiert mit dieser Ausstellung quasi als Entree zu den Ateliers der Künstlerinnen und Künstler und als verlängerte Werkbank, die das künstlerische Schaffen in seiner vollen Bandbreite sichtbar macht.
5. März bis 30. Mai 2010

Informationen
KUNSTHALLE wien
Museumsplatz 1, A-1070 Wien
Tel. (+43-1) 521 89-0
täglich 10–19 Uhr, Do 10–22 Uhr
[email protected]
www.kunsthallewien.at

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