Ihre Zeichenmaterialien findet die Künstlerin in Alltäglichem. Sie zeichnet mit Haarnetzen, Wäscheleinen, Klebepunkten, Fenstermalfarbe, Teppichmeterware, Kreppband oder Permanentmarkern aus PVC u.s.w.. Für die Burgkapelle des MMKK, dessen Wände und Decke mit barocken Malereien von Josef Ferdinand Fromiller bedeckt sind, produziert Heike Weber einen fast Boden füllenden Kelim (türkisch: "kilim") aus Silikon. Sie konfrontiert den illusionistisch ausgestalteten Raum mit einem Teppich, den man ebenso als „illusionistisch“ bezeichnen kann, besteht er doch allein aus der in Silikon gezeichneten, plastischen Ornamentik des Bodenbelags. Neben Fragen der Ikonografie, Ikonologie und des Kulturtransfers wird durch die Konfrontation ein Themenfeld eröffnet, das sich zwischen den Polen Orient und Okzident, Sakrales und Profanes, Tradition und Moderne ausbreitet. Ein fliegender Teppich orientalischer Herkunft trifft auf die Himmelsfahrt eines Regionalheiligen Kärntens.