Das andere Spielzeug - Plastik, Draht & Kokospalme

Trupp hat sie ausführlich dokumentiert und im persönlichen Kontakt mit den Kindern erworben. Wir kennen also bei vielen Objekten die Namen und die Gesichter ihrer kleinen Erbauer und sind über ihre Lebensumstände und kulturellen Hintergründe unterrichtet. Selbstgemachtes Spielzeug ist eine Möglichkeit, um sich mit den Lebensbedingungen der Kinder in anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Die kleinen Meisterwerke sind sozusagen Botschafter fremder Kulturen. Bei den im lebensspuren.museum gezeigten Objekten handelt es sich um originelle Unikate und um sehr authentische Ausdrücke spielender und bastelnder Kinder. Die ausgestellten Exponate unterscheiden sich somit deutlich von den vielen Recycling-Spielzeugen, die in entsprechenden 3. Welt-Läden und auf zahlreichen Weihnachtsmärkten angeboten werden.

Das Besondere an dieser Ausstellung ist eben, dass die rund zweihundert Spielobjekte, ohne Ausnahme von den Kindern unterschiedlichen Alters selber gefertigt wurden, dass es sich also um authentische, von Kindern für den eigenen Bedarf hergestellte Spielzeuge handelt. In vielen Kulturen ist es nicht möglich, Spielzeug zu kaufen, weil es keines gibt oder weil dafür einfach kein Geld da ist. Auf allen Kontinenten basteln sich daher gerade Kinder aus armen Familien ihr Spielzeug aus kostengünstigen Alltagsmaterialien oder aus natürlich vorkommenden Materialien selbst. Dabei entwickeln sie neben Phantasie, Ideenreichtum und Kreativität auch ein enormes technisches Verständnis und viel handwerkliches Geschick.

In einer immer globaler werdenden Welt versucht die Schau auch auf die verschiedenen lokalen Lebensumstände hinzuweisen, aus denen heraus die Exponate der Ausstellung entstanden sind. Die vielen Spielobjekte und die begleitenden Fotos der Ausstellung machen den Alltag vieler Kinder „anschaulich".