Die Bürgerschaft St. Pöltens wünschte sich aber ein Theater mit einem Direktor und einem Künstler*innenensemble, das zumindest ein paar Jahre hindurch für einen kontinuierlichen Spielbetrieb sorgen sollte. Das Theater sollte weniger Repräsentation für die Mächtigen sein, als ein echtes Bedürfnis des Publikums nach Kunst und Unterhaltung erfüllen. Die Spieler*innen des Bürger*innentheaters begaben sich zusammen mit dem Dramatiker Bernhard Studlar und der künstlerischen Leiterin Nehle Dick auf eine Recherchereise zu den Anfängen des Theaters ihrer Stadt. Wer waren die historischen Theaterfanatiker und fanatikerinnen, die das Haus damals mit Leben füllten? Und welcher Theateramor lebt heute noch im Theater auf dem Rathausplatz, um das Publikum mitten ins Herz zu treffen?
Aus Anekdoten, Briefen, Zeitungskritiken, Programmzetteln und vielen erfundenen Geschichten ist ein den Bürger*innen auf den Leib geschnittener Text entstanden. Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich Nehle Dick entschlossen, aus den Live-Szenen einen Audiowalk zu gestalten. Das Publikum wandert mit den Stimmen der Bürger*innen im Ohr an die unterschiedlichsten und verstecktesten Orte im Theater. Von der Requisitenwerkstatt in den Fundus, von der Schauspielergarderobe zur Unterbühne. Am Ende wird das Publikum zum Theaterstar.