Der österreichisch-bulgarische Künstler, bekannt geworden mit Arbeiten spekulativer Identitäten und Autorschaften, greift für Heritage Project auf seine persönliche Geschichte eines paneuropäischen Lebens zurück. Er stellt anhand des Familienerbes – postkommunistisch an die Familie zurückgefallen – die Frage nach den Grenzen des Besitzes von architektonischem, künstlerischem und handwerklichem Wissen. Gemeinsam mit einer Vielzahl von internationalen Spezialist*innen schafft er daraus eigenständige künstlerische Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kunst und funktionalem Objekt. Als skulpturale Architekturzitate erzählen sie im Ausstellungsraum Geschichten ihrer Herkunft, des Transfers und der ästhetischen Qualität von handwerklichem Wissen.
Das langfristig prozesshaft angelegte Heritage Project schaut damit zurück, um nach vorne zu gehen. Dejanoff nutzt ökonomische und institutionelle Wissenssysteme und knüpft ein Beziehungsgeflecht von Disziplinen, Orten und Zeiten. Geschickt eignet er sich dabei Mechanismen der Kunst an, um aus der Ausstellung heraus eine soziale Skulptur als wachsendes Zentrum von Kunst und Wissen – einen lebendigen Ort des „international heritage“ – in der europäischen Peripherie zu realisieren.