Martin Haselböck & Orchester Wiener Akademie

14. Sept. 2024
Bruckners Sinfonien im Originalklang - Fortfahren! Mit der im September 1872 in St. Florian (weitgehend) beendeten Sinfonie Nr. 2 c-moll stellte Anton Bruckner sich in Wien als Sinfoniker vor. Ihre von ihm selbst geleitete Uraufführung durch die Wiener Philharmoniker am 26. Oktober 1873 war jedoch nur ein Achtungserfolg. Das Presseecho spiegelt jene ambivalente Haltung zwischen Faszination und Irritation wider, die für die zeitgenössische Bruckner-Rezeption charakteristisch werden sollte.

Besonderen Anstoß erregten die zahlreichen Generalpausen, die als strukturierendes Element eingesetzt und dem Werk, das an sich „von großer lyrischer Schönheit, Zartheit und Durchsichtigkeit der Struktur“ ist, in Gestalt des wenig schmeichelhaften Spitznamens „Pausen-Sinfonie“ zum Verhängnis wurden. Nachdem die Wiener Philharmoniker 1873 sein entsprechendes Ansuchen unbeantwortet ließen, plante Bruckner 1884, die ‚Zweite‘ „Dem Meister Franz Liszt in innigster Verehrung“ zu widmen, sah aber davon ab, nachdem Liszt das ihm überreichte Dedikationsexemplar der Partitur bei seiner Abreise aus Wien achtlos zurückgelassen hatte.

Der ‚Zweiten‘ werden passenderweise zwei zweite Werke von Liszt an die Seite gestellt: die Orchesterfassung der populären Ungarischen Rhapsodie Nr. 2 d-moll und das Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur, dessen wechselvolle, sich über mehr als 30 Jahre erstreckende Entstehungs- und Bearbeitungsgeschichte es mit derjenigen jeder Bruckner-Sinfonie aufnehmen kann.

Die Interpretation der drei Werke, deren Ordnungszahl 2 ein Fortfahren und -führen in den drei Gattungen signalisiert, liegt, im Klavierkonzert ergänzt um Starpianist Kit Armstrong als Solist, der versiert ist im Umgang mit historischen wie modernen Flügeln, in den Händen von Martin Haselböck und dem Orchester Wiener Akademie, die unter anderem alle Orchesterwerke Liszts im Originalklang eingespielt und nicht nur damit Pionierarbeit geleistet haben.

Programm

Franz Liszt (1811–1886)
Ungarische Rhapsodie Nr. 2 d-moll, S. 359, Nr. 2 (1847, 1857–60)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur, S. 125 (1830–39, rev. 1849, 1853, 1857, 1861)

– Pause –

Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 2 c-moll, WAB 102 (1871–72, rev. 1873, 1876) „Fassung 1872“

Besetzung
Kit Armstrong | Klavier
Orchester Wiener Akademie
Martin Haselböck | Dirigent

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Brucknerfestes 2024 statt!

Details zur Spielstätte:
Untere Donaulände 7, A-4010 Linz
Im Rahmen des Festivals:
Bruckner-Jahr 2024

Termine: Martin Haselböck & Orchester Wiener Akademie - Brucknerhaus Linz

September 2024
Sa. 14. Sept. 2024
19:30 Uhr
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