Im Rahmen der Europaausstellung 2009 zeigt das Werner Berg Museum die wohl größte Ausstellung der klassischen Moderne Österreichs, welche je in Kärnten präsentiert wurde. Nie zuvor wurden Werke der bedeutendsten österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts (u. a. Alfred Kubin, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Herbert Boeckl, Max Weiler, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch Werner Berg, Kiki Kogelnik, Friedensreich Hundertwasser, Maria Lassnig, Arik Brauer, Albin Egger-Lienz, Alfred Hrdlicka, Cornelius Kolig, Fritz Wotruba, Christian Ludwig Attersee, Giselbert Hoke, Hans Staudacher Bruno Gironcoli) in einer Großausstellung präsentiert. Dem kulturinteressierten Kärntenbesucher wird somit ein Ausstellungsniveau geboten, welches sonst nur in den großen Kunstmetropolen der Welt zu finden ist.
Die Fülle der ausgewählten Werke in den verschiedensten Techniken ergibt gleichzeitig einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte der österreichischen Moderne, deren Besonderheit und Eigenart im Kontext der Entwicklung der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts zur Darstellung kommt. Dabei zeigt sich in verblüffender Weise, wie sich alle Künstler - sei es im Zentrum, sei es am Rande ihres Werkes – dem Thema des Göttlichen gestellt haben. Die vertretenen Positionen reichen von vielfältigen – keineswegs nur christlichen – Zeichen des persönlichen Glaubens über das phantastisch Visionäre bis zum ketzerischen sich Wundreiben an einer alten, überbordenden barock-katholischen Bild- und Anschauungstradition. Wie haben die Künstler, jeder einzelne von Ihnen, Göttlichkeit erlebt? Dies wird zur zentralen Frage der Ausstellung.
Sicherlich ist das christliche Gedankengut – und sei es in seiner Ablehnung – im Europa des 20. Jahrhunderts prägend für jede Gottesvision.
Besondere Berücksichtigung erfährt dabei das im Museum sonst beheimatete Werk Werner Bergs, der nach der Zurückweisung seines Altarwerkes von 1933 durch kirchliche Institutionen in der Serie seiner „Betenden“ Göttliches nur mehr in der Form des abwesend Anwesenden darzustellen trachtete.
Erstmals zugänglich wird auch der dem Museum angeschlossene Skulpturengarten mit Meisterwerken zeitgenössischer Bildhauerkunst.
Eine weitere Attraktionen des Bleiburger Teiles der Europaausstellung wird der neu gestaltete „Europaplatz“ rund um die gotische Stadtpfarrkirche, in der Valentin Omans Piraner Kreuzweg gezeigt wird. Bei den Europafesten lädt aktuelle Volksmusik aus Europa zum stimmungsvollen Erleben zeitgemäßer Weiterentwicklungen lokaler Traditionen ein. Beim Tanzfestival, in dem ein eigens für diesen Zweck geschaffenes Werk von Johann Kresnik und Karlheinz Miklin zur Uraufführung kommt, wird Bleiburg zum Zentrum aktuellster performativer Kunst.