Welche Aufgaben hatten Frauen im 19. Jahrhundert und wie hat sich ihr Leben gestaltet? Beim Dörflichen Frauenalltag werden einige Aspekte des Frauenlebens anno dazumal beleuchtet. Dass sie nicht nur in Heim und Hof wichtig waren, wird beim Weingarten sowie in der Wagnerei thematisiert. Franz Halmschlag, Sohn des letzten Wagners aus Hollabrunn, erinnert sich: „Auch meine Mutter hat in der Wagnerei mitgearbeitet und war essenziell für den Betrieb.“
Füttern, melken, ausmisten, Eier abnehmen: kurzum, die Pflege der Tiere am Hof übernahmen meist die weiblichen Mitglieder des Haushalts. Am Melksimulator kann ausprobiert werden, wie viel Fingerspitzengefühl und Übung für das Melken notwendig ist.
Im Gemüse- und Kräutergarten gibt es immer etwas zu tun, vom Frühjahr bis in den Herbst und sogar im Winter, wenn Kohl, Wurzelgemüse und Salat geerntet werden. Regelmäßige Tätigkeiten waren beispielsweise das Vorbereiten von Rebenbündeln zum Unterzünden und das Flicken von Säcken. Das Federnschleiss´n indessen wurde in der kalten Jahreszeit praktiziert. Mit den weichen Gänsefedern wurden die Tuchenten befüllt und die Federkiele zum Schreiben oder Verheizen verwendet. Besonders wenn Mädchen im heiratsfähigen Alter im Haus wohnten, war viel zu tun, immerhin mussten vier Pölster und zwei Tuchenten als Teil der Aussteuer vorbereitet werden. Im Haus zum Ausprobieren werden einige der alltäglichen Arbeiten von Frauen dargestellt, wie etwa Socken stopfen, Kleiderkasten ordnen, Brot einschießen und Nüsse reiben, aber auch die Lebensumstände dargestellt: etwa mit Rosshaarmatratze und Strohsack zum Probeliegen im Ehebett und Lichtvergleich von Petroleumlampe, Kerze und Kienspan. Wer noch nie einen Socken gestopft hat, kann dies erlernen und fortan im Sinne der Nachhaltigkeit die eigenen Socken zuhause reparieren.