Operette von Carl Millöcker / Theo Mackeben
In deutscher Sprache
Musikalische Fassung von Kai Tietje
Textfassung von Andrea Vilter, Jan Philipp Gloger und Ensemble
Regisseur Jan Philipp Gloger und sein Team gestalten eine theatrale Zeitreise über vier Jahrhunderte, in opulenten Bildern von der Gegenwart bis ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Wie hat die Zeit Zuschreibungen von Weiblichkeit gewandelt? Wie blicken wir heute auf historische Rollenbilder für Frauen?
Theo Mackebens Bearbeitung wirft Ende der 20er-Jahre einen neuen Blick auf die 1879 von Carl Millöcker komponierte Gräfin Dubarry. Mackebens Librettisten erzählen, ausgehend von der historischen Jeanne Beçu, die Geschichte einer starken Frauenfigur, die ihren eigenen Weg geht. Text und Musik der Neubearbeitung mit dem Titel Die Dubarry wurden punktgenau gestaltet für die jüdisch-ungarische Sopranistin Gitta Alpár, die in der Zeit des Nationalsozialismus ins Exil gehen musste, während Theo Mackeben Musik zu Unterhaltungs- und Propagandafilmen schrieb.
Wie schauen wir nun aus heutiger Perspektive auf die weiblichen Rollenbilder, die der Titelfigur zur Verfügung gestellt werden? Geben wir uns mit der Auswahl zwischen Spielfigur und Strippenzieherin immer noch zufrieden? Und so schön es musikalisch auch sein mag, stimmen wir einem alkoholselig intonierten „Cherchez la femme“ überhaupt noch so vorbehaltlos zu?
Um Weiblichkeitszuschreibungen im Wandel der Zeit zu befragen, haben Regisseur Jan Philipp Gloger und sein künstlerisches Team für die Neuproduktion dieses Werks eine theatrale Zeitreise über vier Jahrhunderte erfunden, die in großen Bildern aus unserer Gegenwart bis in das Frankreich Ludwigs XV. zurückführt.
Besetzung
Regie - Jan Philipp Gloger
Bühnenbild - Christof Hetzer
Kostüme - Sibylle Wallum
Choreographie - Melissa King
Licht - Alex Brok
Choreinstudierung - Roger Díaz-Cajamarca
Dramaturgie - Andrea Vilter