Zur dritten Ausgabe des Reflektoriums erwartet Stefan Zweifel den Dekonstruktionsromancier, Exilgastronomen und Kybernetikphilosophen Oswald Wiener. Im Spannungsfeld zwischen Künstlicher Intelligenz und künstlerischer Idiotie begeben Wiener und Zweifel sich auf Themensuche und maßschneidern dabei den einen oder anderen Glücksanzug – auf der Suche nach dem zeitgemäßen Servo-Narziss. Und vielleicht schalten sich ja Flauberts Bouvard und Pécuchet mit einer Weinverkostung ein. Oswald Wiener war der Kopf der „Wiener Gruppe“ (1954-1964), die neben der Situationistischen Internationalen und der Independent Group zu den radikalsten Künstlervereinigungen im Nachkriegseuropa zählt, und tritt heute bei diversen Kongressen auf, die sich mit philosophisch-poetischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz beschäftigen.
Stefan Zweifel hat Philosophie und Ägyptologie studiert, über de Sade/Hegel/Lametrie promoviert und lebt als Publizist, Ausstellungskurator und Übersetzer in Zürich. Er ist Mitglied des Literaturclubs im Schweizer Fernsehen.